Schutzkontakt-Steckvorrichtungen bestehen aus einem Stecker und einer korrespondierenden Steckdose. Der SCHUKO-Stecker besitzt zwei runde Kontaktstifte mit 4,8 mm Durchmesser und 19 mm Länge. Es handelt sich dabei um Außenleiter und Neutralleiter, die einen Abstand von wiederum 19 mm zueinander aufweisen. Ein dritter Pol, der Schutzkontakt, leitet Fehlerströme ab, die bei Schließung des elektrischen Stromkreises durch die beiden anderen Pole auftreten können. Daher muss die Verbindung mit dem Schutzkontakt „voreilend“ sein, also vor der Verbindung aller anderen Kontakte hergestellt und beim Trennen der Verbindungen als letzte unterbrochen werden. Beim SCHUKO-Stecker geschieht dies über Kontaktflächen an der Steckerseite und die zugehörigen Kontaktfedern der korrespondierenden Dose.
Das Schukosystem ist für hohe Leistungen, nämlich Spannungen von 220 V bis 240 V (Nennspannung: 230 V) bei 50 Hz, konstruiert worden. Die Stecker, Dosen und Verlängerungsleitungen sind in der Regel für 16 A Strom ausgelegt, was bei 230 V einer Leistung von 3.680 W entspricht.
Beginnend mit den ersten konstruktiven Ansätzen zu Schutzkontakt-Steckvorrichtungen in den 1920er Jahren, deren praktischer Realisierung und Anwendung in Elektroinstallationen sind Vorschriften entwickelt worden, um Prüfungen an Steckvorrichtungssystemen zu beschreiben, damit ein nachvollziehbarer Sicherheitsstandard gewährleistet ist.
Die „Vorschriften, Regeln und Normen für die Konstruktion und Prüfung und Installationsmaterial bis 750V (KPI 1928)“ waren dabei erste Vorläufer der heutigen Normenreihe DIN VDE 0620. Die erste Ausgabe der DIN VDE 0620 als „VDE0620i: 1959-07“ hat sich bis zur aktuellen Ausgabe DIN VDE 0620-1:2021-02 stetig weiterentwickelt, die beim DIN Deutsches Institut für Normung e. V. bezogen werden kann.
Ein besonderes Augenmerkt wird dabei auf die Anwendersicherheit auch bei besonderen Zielgruppen, z.B. Kindern, gelegt. Dies spiegelt sich u.a in den Schutzkontakt-Steckdosen mit integriertem „Shutter“ wieder, der als erhöhter Berührungsschutz bei nicht eingesteckten Steckern die direkte Berührung der Steckdosenkontakte verhindert. Der Shutter ist so ausgelegt, dass er erst durch das Stecken von zwei parallelen Steckerstiften die Kontakte der Steckdose „freilegt“. Die lineare oder rotatorische Bewegung des Shutters erlaubt dann eine sichere Kontaktierung der Steckstifte. Ein einpoliges Öffnen (z.B. mit einem spitzen Gegenstand) wird durch den besonderen konstruktiven Aufbau des Shutter unterbunden.
Bei all diesen Überlegungen wird natürlich darauf geachtet, dass eine geometrische Rückwärtskompatibilität gewährleistet wird, um allen schon heute auf Markt befindlichen SCHUKO- und EURO-Steckern auch zukünftig ein sicheres Kontaktieren zu ermöglichen.